2723 Sanierung Neugasse 1, Zug

Das Gebäude an der Neugasse 1 in Zug wurde in den Jahren 1837 bis 1838 errichtet und ist ein wichtiger Zeitzeuge der spätklassizistischen Wohn- und Geschäftshausarchitektur. Die prominente Lage am Postplatz unterstreicht die Wichtigkeit des Gebäudes und ist für den Stadtraum prägend. Seit der Erstellung wurde das Gebäude mehrfach erweitert, umgenutzt und überformt. Die heutige Erscheinung beinhaltet einige Elemente, welche nicht mit dem Charakter des ursprünglichen Gebäudes vereinbar sind. Die nachträglich erstellte Arkade sowie die grossen Schaufenster sowie die Materialisierung des Sockelgeschosses werden als Fremdkörper in der klassizistischen Ordnung des Gebäudes wahrgenommen. Diese Elemente kamen erst mit den Umbauten in den 1960er und 1970er Jahren hinzu. Somit stellt der Zustand nach dem Umbau von 1929 das Gebäude, bis heute zum letzten Mal, in seinem ursprünglichen Charakter dar. Dieser Zustand diente als Vorlage für die Gestaltung der Fassade, weil der Grossteil der prägenden Elemente in der Fassade noch vorhanden sind oder mit geringem Aufwand wiederhergestellt werden können. Im Bereich des Sockels ist auf Grund der neuen Nutzung eine Überarbeitung der Fassade notwendig. Hierbei kann ebenfalls die Fassade von 1929 als Vorlage genommen werden und eine für das Sockelgeschoss verträgliche Gestaltung abgeleitet werden. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die historische Bezugnahme auf den Zustand nach 1929 im Gebäudeausdruck Sinn ergibt und mit verhältnismässig wenig Aufwand umsetzbar ist. Der Zwischenbau soll als Erweiterung gelesen und als städtebauliche Fuge in Erscheinung treten. Die innere Struktur muss aufgeräumt und geklärt werden und soll den heutigen Bedürfnissen an eine Büronutzung gerecht werden.

 

Projektinformation

Planerwahlverfahren | 2. Preis
Bauherrschaft | Stadt Zug

⾦ 継 ぎ [kɪntˈsuːɡi] japanisch für «Gold» (kin), «wiedervereinigen, reparieren» (tsugi)

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