
2424 - Garderobengebäude Affoltern am Albis
Wettbewerb
Das neue Sport- und Garderobengebäude knüpft an die bestehende Architektur der Tribünengebäudetypologie an und bildet eine Analogie zu ihnen. Es erstreckt sich parallel zum Leichtathletikstadion und wird durch seine markante Holzbaustruktur geprägt. Das weitläufige Gelände soll durch das neue Gebäude ein neues Zentrum und eine prägnante Adresse erhalten. Das Schmetterlingsdach orientiert sich an den bestehenden Tribünengebäuden, von denen sich ein kleineres Exemplar bereits gegenüber dem Leichtathletikstadion befindet.
Der Schnittpunkt der drei Sportplätze mit dem Weg vom Parkplatz bildet die räumliche und organisatorische Adresse des Geländes. Diese zentrale Adresse wird im Erdgeschoss durch ein Restaurant belebt, das einen öffentlichen Raum für Begegnungen schafft. Die charakteristische Holzbaustruktur wird durch drei zusätzliche Treppen aufgelockert, welche das Gebäude fest im Gelände verankern und dezentrale Zugangsmöglichkeiten für die Nutzenden der Sportplätze bieten. Die vertikale Haupterschliessung liegt im Inneren des Gebäudes und trennt sich in zwei Volumen. Sie schafft eine direkte Verbindung zwischen dem öffentlichen Erdgeschoss und den Garderoben im Obergeschoss.
Projektinformation
Selektiver Gesamtleistungswettbewerb | 3. Rang
Bauherrschaft | Stadt Affoltern am Albis
Totalunternehmer | Birchmeier Gruppe
Holzbau | Kälin HolzTechnik AG
HLKS | HL-Technik AG
Visualisierung | vu doppia


MATERIALISIERUNG
Das Gebäude besteht hauptsächlich aus Holz, das als zentrales Baumaterial verwendet wurde und sowohl ökologische als auch nachhaltige Vorteile bietet. Die Aussenwände sind aus lasiertem Holz ge-fertigt, was Langlebigkeit und eine ansprechende Optik vereint. Die Fassade wird durch Türen und Paneele in verschiedenen Rottönen belebt, die dem Gebäude eine warme und einladende Ausstrahlung verleihen. Im Kontrast dazu stehen die blauen Geländer, die einen markanten visuellen Akzent setzen. Die Aussentreppen bestehen aus feuerverzinktem Stahl, was ihnen eine hohe Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit verleiht. Zum Schutz der Holzkonstruktion vor möglichen Schäden auf Bodenniveau wurde im Erdgeschoss ein Betonsockel integriert, der die Langlebigkeit des Gebäudes zusätzlich unterstützt.



TRAGKONSTRUKTION
Beim Sportgebäude wurde wo immer möglich und sinnvoll auf den ökologischen Werkstoff Holz gesetzt. Für die Tragstruktur aus Holz wurde ein einheitliches Stützenraster von 4.5x5m gewählt, wodurch sich ein einfaches und kosteneffizientes Tragwerk realisieren lässt. Alle vertikalen Lasten können so direkt über die Stützen ins Fundament abgeleitet werden. Die Binder spannen quer zum zweistöckigen Gebäude und dienen sowohl als Auflager für die Decken wie auch für das Dach. Die Aussteifung erfolgt über die Innen- und Aussenwände.
Die Decken werden als vorproduzierte Rippendecken erstellt, wodurch sich die Aufbauhöhe gegenüber einer einfachen Balkenlage deutlich reduzieren lässt. Auf die Decken kommt je nach Anforderung unter den Unterlagsboden entweder Splitt zur Schalldämmung oder eine Wärmedämmung. Die Dachelemente werden als ausgedämmte Hohlkästen erstellt. Im Bereich des Vordaches sind wiederum Rippenelemente geplant. Die Wände werden in Holzständerbauweise erstellte, wodurch die Beplankung je nach vorgesehenem Verwendungszweck der Räume angepasst werden kann.
Für die Fassade wird ebenfalls auf den Rohstoff Holz gesetzt, wobei eine horizontale Holzfassade geplant ist. Beim Dach wird ein kostengünstiges Trapezblech verbaut.
Im ganzen Gebäude werden total 640 m3 Holz und Holzwerkstoffe verbaut. Dies entspricht 640 Tonnen CO2 oder rund 4.65 Millionen Auto-Kilometern (Ausstoss 137.8 Gramm/km), die so gespeichert werden können. Auf Wunsch kann das gesamte Bauholz auch in Schweizerholz ausgeführt werden. Dadurch könnte in der Schweiz eine zusätzliche Wertschöpfung von 360‘000 CHF erzielt werden.
