0921 - Verwaltungsgebäude Kabelwerke

An der Grenze zwischen Windisch und Brugg befindet sich das weitläufige Firmenareal mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude des Industriekonzern «Kabelwerke Brugg AG». Das Gebäude bildet einen markanten Arealauftakt und gilt als Kulturgut von regionaler Bedeutung und entstand 1957 nach Plänen der Architekten «Carl Froelich»(Brugg) und «Hans Kündig»(Zürich). Der auf dem stark ansteigenden Geländedreieck in einer Strassengabelung realisierte Hochbau hat acht Vollgeschosse, einen Dachaufbau und zwei Kellergeschosse. Die topographischen Gegebenheiten gleicht ein westseitiger offener Unterbau mit breiter, vorgelagerter Terrasse aus. Die Grundstruktur dieses Geschäftshauses der Nachkriegsmoderne besteht aus zwei Bürotrakten mit einer dazwischenliegenden, eingezogenen Treppen- bzw. Korridorhalle. Das äussere Erscheinungsbild des Gebäudes prägen die vier zur Hauptachse verwendeten Materialien: Beton, Glas, Aluminium und Natursteinverkleidungen. Grosse Fensterflächen begrenzen das Treppenhaus nach Norden und Süden und sorgen für viel natürliche Belichtung. In den beidseitigen Bürotranchen erlaubt der einheitliche Fensterachsenabstand mit einem Minimum an baulichen Veränderungen eine flexible Raumteilung.

Diese nutzungsvariable Vorberücksichtigung hilft der Umnutzung bzw. dem Umbauprojekt, die bestehende Struktur optimal für ein neues Raumgefüge umzugestalten. Dem neuen Standort für den Verein «Lernwerk» ging eine Machbarkeitsstudie voraus, die das ideale Unterbringen der benötigten Arbeitsplätze und Kursräume für die Berufsintegration als auch für Verwaltung bestätigte. Das revitalisierte Verwaltungsgebäude soll das Entwicklungsgebiet in der Nähe des Bahnhofs zusätzlich aufwerten als ein zentraler Begegnungsort. Die Sanierung umfasst zusätzlich bauphysikalische Optimierungsmassnahmen und die Modernisierung der Haustechnik.

Publikationen

Hochparterre 11/23

Bauwelt 22.2023

Baunetz

Neue Aargauer Zeitung

Heimatschutz - Frisch gestrichen

Projektbeteiligte

Planung und Ausführung | 2021 bis 2023
Bauherrschaft | Brugg Immobilien AG

Bauingenieur | VZP Ingenieur AG
HLKS Planer | RMB Engineering AG
Elektroingenieur | Jost Elektro AG
Fassadenplaner | GKP Fassadentechnik AG
Bauphysik | Kopitsis Bauphysik AG
Visualisierung | Studio Maleta
Fotografie | © Kuster Frey

"An der Fassade prangt bereits seit der Erstellung Marmor Verde Alpi aus Italien, der dem Verwaltungsgebäude seine charakteristische Noblesse verleiht."

Natalie Schärer, zit. aus: 2 | 2023 Heimatschutz/Patrimoine

Das 1956–1957 nach Plänen der Architekten Carl Froelich (Brugg) und Hans Kündig (Zürich) errichtete Verwaltungsgebäude der Kabelwerke Brugg ist ein grosszügiges, wohlproportioniertes Hochhaus mit klarem Grundrisskonzept und überzeugender Detailgestaltung, das als „beredtes Beispiel einer 50er-Jahre-Architektur“ gilt. Entstanden während der Hochkonjunkturphase der Nachkriegszeit, zeugt der Bau ebenso wie das nahe gelegene Fachhochschulgebäude der ehemaligen HTL von den Boomjahren der damals stark auf die Metall- und Maschinenindustrie ausgerichteten aargauischen Wirtschaft. Hart an der nördlichen Gemeindegrenze zu Brugg gelegen, bildet das Hochhaus einen markanten Auftakt für das weitläufige Firmenareal.

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